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Postkarte von der ISS

19. Juli 2015 Keine Kommentare

 

Es gibt so Tage an denen ich früh aufwache. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr fiel mir auf, dass gleich ein ISS Transit stattfindet. Mir war außerdem bekannt, dass dieses Wochenende wieder SSTV von der ISS gesendet wird. Ich habe noch nie SSTV empfangen und beim letzten Versuch dieses von der ISS mitzubekommen stellte sich im Nachhinein heraus, dass das Antennenkabel gebrochen war und somit der Empfang nicht klappte.

 

Also, das Gerät auf 145,800MHz FM eingeschaltet, die Software auf das Martin 1 Verfahren gestellt und einfach mal abgewartet. Aber es kam nichts. Zumindest nicht, als die ISS die höchste Elevation hatte. Erst als sie bereits über der Ukraine flog, gab es ein neues Signal, was ich gerade noch so aufnehmen konnte:RS0ISS 2015-07-19

Hauptsache das Rufzeichen ist zu erkennen! Und darüber hinaus noch das Emblem des Apollo-союз-Test-Projekts. Denn das vierzigjährige Jubiläum ist der Anlass für die erneute SSTV-Aktion von der ISS.

Etwa 90 Minuten später habe ich nochmals das Funkgerät eingeschaltet. Dieses Mal war der Transit leider etwas kürzer und die Elevation geringer, aber es wurde bereits über der Schweiz gefunkt und über der Adria empfing ich ein teilweise ein rauschfreies Bild.
RS0ISS 2015-07-19 #2Vom Setup her verwendete ich mein IC-7000 mit einer Magnetfußantenne, die auf dem Geländer des Kellerabgangs im Hof steht. Das Signal habe ich über ein SignaLink USB in meinen Mac mit der Software MultiScan 3B gespeist. Das klappte echt problemfrei, denn sonst hätte ich nicht direkt im ersten Versuch ein brauchbares Ergebnis erhalten.

Das schöne am Apollo-союз-Test-Projekt ist der friedliche Austausch der damals feindlichen Großmächte UdSSR und USA. Und wenn ich mir heute den Amateurfunk anschaue, so klappt es dort auch (nicht immer, aber im großen und ganzen schon). Vermutlich weil wir bestimmte Themen wie Religion oder Politik außen vor lassen und uns primär über das Wetter, die Technik oder die Familie unterhalten, gibt es teilweise wunderbare Funkverbindungen in abgelegene Ecken dieser Welt. Wir sprechen nicht immer dieselbe Sprache, aber mit unseren Abkürzungen lässt sich zumindest ein freundliches “55” gefolgt von einem “73” zur Verabschiedung zusenden.

Und außerdem bin ich der Meinung, dass die Weltraumfahrt als gemeinsames Großprojekt für die Menschheit diese friedlich vereinen und weiter bringen wird.